Bis in die frühen Zwanziger war as-Salt die einzige wirklich bedeutende Stadt in Jordanien. Dank seiner guten Wasserversorgung und des Ackerlandes wurde es spätestens in der Eisenzeit besiedelt. Es wurde mit dem römischen Gadaron in Verbindung gebracht und in der byzantinischen Periode hatte es einen eigenen Bischof. Sein Name (auf Latein bedeutet saltus soviel wie bewaldetes Tal) wird heute als Ursprung des Wortes „Sultane“ herangezogen, welches die berühmten, süßen Trauben der Gegend bezeichnet.
1220 baute der Ayyubidische Sultan al-Malik al-Mu’azzam eine Festung auf dem alten Hügel der Zitadelle und nutzte dabei ältere Grundmauern. Durch die Mongolen 1260 zerstört wurde es vom Mamluk-Sultan Baybars schnell wieder aufgebaut. Nachdem 1516 die Ottomanen die Festung einnahmen wurde as-Salt die regionale Hauptstadt und der Handel mit Palestina mehrte den Reichtum. 1840 wurde die Festung erneut von Ibrahim Pasha zerstört und 30 Jahre später von den Ottomanen mit Kasernen ersetzt. Heute ist es der Platz einer großen Moschee.
As-Salts größter Reichtum entstand im späten 19. Jahrhundert, als reiche Händler aus Nablus sich hier ansiedelten. Sie bauten große, elegante Häuser an den Steilhängen des Hauptwadis, der die Stadt teilt und nutzen dabei den einzigartigen, örtlichen, gelben Kalkstein. Als Amir ‘Abdullab Amman als Hauptstadt wählte meinte es das Schicksal nicht mehr gut mit As-Salt. Aber seine charmante Architektur ist erhalten geblieben, die Aura eines ruhigen Landortes und die Häuser (wie von frühen Reisenden gesehen) erheben sich immer noch „eins über dem anderen, wie eine Folge von Treppen und Terrassen“.